Wenn so langsam die Tage länger werden und die Motivation für Freizeit-Aktivitäten im Freien anbricht, dann freu ich mich darauf, wieder ein paar Klettersteige zu gehen. Wie ist das aber, wenn man über den Winter nicht so viel für die Fitness gemacht hat und die Ziele doch etwas Anspruchsvoller sein sollen? Wie bereitet man sich auf die Klettersteig-Saison vor? Was gibt es für Tipps, wie es mit wenig Aufwand doch noch eine gute Saison werden kann?
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Tipps zur Vorbereitung
Am besten wäre es natürlich, wenn man die ganz Wintersaison dazu nutzt, körperlich fit zu bleiben. Doch wie es manchmal so ist, man hat keine Zeit und auch keine Lust, sich im Fitnesscenter abzumühen. Ich versuche ja das ganze Jahr über aktiv zu bleiben. Sei es beim Klettern in der Kletterhalle, im Fitness-Studio oder auch bei Outdoor-Aktivitäten wie z.B. Skitouren und Skifahren.
Wie bereitet man sich denn in relativ kurzer Zeit auf die bevorstehende Klettersteig-Saison körperlich vor? Welche Muskulatur wird den hauptsächlich in dieser Sportart beansprucht? Was ist außerdem noch wichtig, um gut und sicher am Klettersteig unterwegs zu sein? Hier sind nun meine Tipps:
Wie bereite ich mich auf die Klettersteig Saison vor?
Plötzlich Höhenangst
Vor allem nach der Winterpause ist es oftmals so, dass sich die Höhenangst ein wenig bemerkbar macht. Man ist es nicht mehr gewohnt, so viel Luft unter den Füßen zu spüren und ausgesetzte Stellen zu meistern. Somit kann die Höhenangst zu Blockaden am Klettersteig führen, dass man nicht mehr vor und auch nicht mehr zurück gehen kann. Um diese Angst zu verringern oder ganz zu verlieren ist es ratsam, wirklich mit ganz einfachen Steigen zu beginnen.
So z. B. den Tomaselli- Klettersteig in den Dolomiten – den Bericht gibt es hier, den man auch mit ein wenig Höhenangst gehen kann. Vielleicht wäre der Rong oder Rütti-Klettersteig bei uns in Vorarlberg etwas; wobei der Rütti Klettersteig der einfachere ist. Er ist wenig ausgesetzt und somit auch gut begehbar. Wir haben schon bei einigen Bergfexen erlebt, dass sie durch die Sicherheit am Berg, welche durch Erfahrung und das viele begehen von Klettersteigen gefördert wurde, die Höhenangst überwinden konnten.
Kraft und Ausdauer
Eine gewisse Ausdauer ist für die Begehung eines Klettersteiges notwendig. Hier würde ich vorschlagen, unter der Woche 1-2 mal die Ausdauer in Form von kleinen Wanderungen oder kurzen Laufeinheiten zu trainieren. Um auch die Kraft im Oberkörper aufzubauen, kann man das auch ganz gut zu Hause machen. Wie wäre es mit täglich ein paar Liegestützen, Planks für die Körperspannung und ein paar Kniebeugen? Das sind ganz einfache Übungen , welche man gut auch zwischendurch mal machen kann.
Wer die Möglichkeit hat, kann sich auch zu Hause oder im Fitnessparcour an eine Stange hängen und ein paar Klimmzüge machen. Wenn das mit den Klimmzügen noch nicht ganz klappt, dann ist es auch schon sehr gut, sich einfach so lange wie möglich an einen Stange zu hängen. Vielleicht versucht ihr euch nur mit einer Hand an der Stange festzuhalten und diese Zeit dann zu steigern. Wenn ihr Tipps fürs Training braucht, schaut mal in meiner Kategorie Gesund und Fit nach, hier findet ihr jede Menge Infos dazu.
Beinarbeit am Klettersteig
Beim Klettersteig gehen sollte man auch immer bedenken, dass man viel aus den Beinen arbeiten soll, also sich nicht hinaufziehen, sondern mit den Füßen zu steigen. So erspart man sich viel an Kraft und hat mehr Spaß dabei. Ganz wichtig ist es, die Kraft richtig einzuteilen und immer wieder Pausen zu machen. Wenn es gut geht, die Hände ausschütteln und kurz anzuhalten.
Hierzu eignet sich die sogenannte Pause-Schlinge, welche zu jeder Klettersteigausrüstung meines Erachtens dazu gehört. Schaut euch zwischendurch auch mal das wunderbare Panorama an, und setzt euch nicht unter Zeitdruck. Es soll ja kein Wettbewerb sondern ein tolles Erlebnis werden.
Umgang mit dem Klettersteigset
Ein weiterer Punkt, der von vielen unterschätzt wird, ist der Umgang mit dem Klettersteigset. Es muss am Klettersteig immer wieder der Karabiner aus und umgehängt werden. (Ganz wichtig: 1 Karabiner muss dabei immer am Drahtseil befestigt sein!) Dadurch ist eine gewisse Stabilisation des Körpers notwendig. In diesem Moment muss man sich nur mit 1 Hand festhalten können. Damit dieses sehr gut klappt, empfehle ich das ein- und umhängen immer wieder zu üben. Es sollte versucht werden, die Karabiner am gestreckten Arm umzuhängen. Auch Balance-Übungen für die Körperspannung sind sehr zu empfehlen.
Richtige Auswahl der Schwierigkeit
Auf einen weiteren Punkt möchte ich auch noch hinweisen. Wenn ihr einen Klettersteig auswählt, schaut, ob dieser euren körperlichen Voraussetzungen entspricht und denkt daran, dass für die Tour auch der Zustieg und Abstieg einkalkuliert werden soll. Entspricht die Schwierigkeit des Steiges eurem Können?
Ganz wichtig erscheint mir auch, dass man den Klettersteig nie alleine machen soll. Dies ist den versierten Klettersteig Gehern vorbehalten! Manchmal benötigt man einen guten Motivator, der einem bei besonders schwierigen Stellen weiterhilft. Es kann nur ein guter Zuspruch sein und schon geht es einfacher als gedacht weiter.
Mehr Tipps wie ihr sicher am Klettersteig unterwegs seid, habe ich bereits in einem separaten Beitrag zusammengefasst.
Ihr seid noch nicht ganz schlüssig, ob ihr sicher genug seid, dann empfehle ich euch, besucht einen Kurs für das richtige begehen eines Klettersteiges. Diese werden in den verschiedenen Bergschulen und auch Kletterhallen angeboten. Ausgebildete Bergführer und auch der Alpenverein bieten solche Kurse an.
Wenn ihr euch gut vorbereitet, dann steht tollen Erlebnissen nichts mehr im Wege. Somit kann ich nur sagen, nichts wie ran an die Eisen.
Habe ich irgend welche Tipps vergessen? Wie bereitet ihr euch auf die Klettersteig-Saison vor? Ich freu mich immer sehr über eure Kommentare!
Bis bald
Eure Bine
und wie gewohnt gibt es noch ein paar Klettersteig Impressionen….