Im Ötztal befindet sich der spektakuläre Lehner Wasserfall Klettersteig. Ein Klettersteig der seinesgleichen sucht. Mit einer Querung eines Wasserfalles, bei dem niemand trocken bleibt. Wer nicht so hoch hinaus will, der findet beim Eingang ins Tal mit der Area 47 – eine weitere perfekten Spielwiese. Spaß, Action und pures Adrenalin werden hier großgeschrieben. Ob beim Kajak fahren, Canyoning, Klettern, Hochseilgarten etc. hier wird fast alles geboten. Für uns geht es aber weiter ins Tal. Unser Ziel ist der spektakuläre Lehner Wasserfall-Klettersteig. Dieser zählt zu den schönsten Klettersteigen in Tirol. Der 2014 durch eine schwierige Variante erweiterte Klettersteig ist unser Objekt der Begierde. Die Schwierigkeiten des Steiges liegen bei E und somit der höchsten Schwierigkeit beim Klettersteig gehen.
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Der Lehner Wasserfall Klettersteig
Routenverlauf
Ausgangspunkt dieser Tour ist der kleine Ort Lehn bei Längenfeld. Durch die Hinweisschilder finden wir recht schnell und einfach den kostenpflichtigen Parkplatz, welcher eigens für die Besucher des Klettersteiges errichtet wurden. Dieser befindet sich südlich des Heimatmuseums. Wer im Besitz der Ötztal Card ist, für denjenigen ist das parkieren hier kostenlos.
Ausgangspunkt Parkplatz Lehn Nähe Heimatmuseum
Von hier aus starten wir den Lehner Wasserfall-Klettersteig und folgen dem Weg durch einen schönen Lärchenwald bis zu einer Hängerücke, welche das erste Mal den Lehnbach überquert. Die Klettersteigausrüstung ist rasch angelegt und so kann es losgehen. Der Weg führt über sehr einfaches Gelände bis zur ersten schwierigeren Stelle, welche auch gleich etwas überhängend ist. Wem diese Stelle zu schwierig ist, der sollte besser einen leichteren Steig wählen, denn es wird etwas später noch um einiges schwieriger….! Nach der steilen Einstiegswand (Schwierigkeit C) folgt der Weg bis zum Plattenquergang mit der Schwierigkeit A/B/C. Von hier hat man nun die Möglichkeit die linke Variante (E) oder rechts über den kurzen Dachüberhang (D/E) weiterzugehen.
Der Lehner Wasserfall Klettersteig
Schwierige Variante – Bezeichnung “extrem schwierig”
Wir entscheiden uns für die neue und zugleich auch schwierige Variante, welche wirklich nur sehr geübten und konditionsstarken Kletterern vorbehalten ist. Nach einem leichten Quergang führt der Lehner Wasserfall-Klettersteig bis direkt unter den Wasserfall und es geht dann auch wirklich zur Sache. Zu Beginn gleich mit D-Stellen und dann anhaltend weiter mit Schwierigkeit E. Der Steig ist sehr ausgesetzt und mit vielen Bügeln ausgestattet. Den tosende Wasserfall immer im Rücken steigen wir rasch höher und erreichen eine leichte Linksquerung. Hier wird es etwas leichter. Wir steigen weiter und erreichen nach kurzer Zeit eine kleine Bank mit dem Gipfelbuch. Natürlich tragen wir uns hier ein.
Seilbrücke “ja oder nein”
Nun stellt sich für uns die Frage. Sollen wir rechts oder links weitergehen. Rechts führt der Weg über einen leichten Abstieg zur Stabelealm nach Lehn. Oder sollen wir über die Seilbrücke und auf dem Wanderweg nach Lehn zum Parkplatz zurückkehren. Natürlich reizt die Seilbrücke und wir entscheiden uns für diesen Weg. Dass wir aufgrund der großen Wassermassen klatschnasse werden würden, hat uns nicht gestört. Wenn man so in der Mitte der Seilbrücke unterwegs ist fühlt man sich wie in einer Dusche, denn das Wasser spritzt einem nur so entgegen. Schnell weiter, denn das Wasser ist noch richtig kalt. Das Erlebnis ist wirklich etwas Besonderes, vor allem das wackelige Stahlseil über dem Wasserfall, welcher tief abfällt, ist richtig spektakulär.
Abstieg
Nachdem wir nun wirklich total nass sind – vor allem die Vorderseite des Körpers – steigen wir recht rasch in Richtung Lehn / Parkplatz ab. Der Weg ist eindeutig, und es geht in vielen kleinen Kehren zurück zum Ausgangspunkt.
Für mich ein wirklich sehr lohnender Klettersteig, den ich sicherlich wieder gehen werde. Er ist auch mit Abstand der schwierigste, den ich in den letzten Monaten gemacht habe. Etwas Ausdauer und Armkraft wird schon gefordert. Hier ist es angebracht, sich nicht zu überschätzen und gut zu überlegen, ob man fit genug für den Steig ist.
Facts in Kürze:
- Wie komme ich hin?
Zufahrt über das Ötztal bis kurz vor Längenfeld nach Lehn abbiegen und dem geschilderten Parkplatz folgen (kostenpflichtig, wenn man nicht im Besitz der Ötztal Card ist). Der großeParkplatz befindet sich südlich des Heimatmuesums und ist gut sichtbar. Bis zum Einstieg wandert man ca. 15 m durch einen schönen Lärchenwald
___ - Wie schwer ist der Klettersteig?
Der Klettersteig ist je nach Variante verschieden schwierig.
1. KLettersteig mit Ausstieg nach rechts wird mit D/E bewertet
2. Klettersteig mit Ausstieg nach links wird mit E bewertet (extrem schwierig), diesen haben wir gemacht! Für Kinder ist die linke Variante ungeeignet! Auch ist er nur sehr geübten Klettersteig Gehern mit eine gehörigen Portion Kraft zu empfehlen!
___ - Welche Ausrüstungsgegenstände brauche ich?
Hier habe ich einen Beitrag darüber geschrieben, was ich auf den Klettersteig mitnehme. Klettergurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe (habe ich dieses Mal vergessen) Pauseschlinge (hatte ich dieses Mal auch keine dabei, Alzheimer lässt grüßen ;-))) Jause, Getränk
alles sehr gut verstaut im X-Overbag (*werbung)
___ - Wo finde ich den Abstieg?
Der Abstieg ist bei der linken Variante eindeutig und gut ausgeschildert und führt auf steilem Weg nach unten. Er kann nicht verfehlt werden.
___ - Dauer der ganzen Unternehmung?
Für den Klettersteig inkl. Zustieg und Abstieg haben wir ca. 3 Stunden benötigt.
___ - Länge des Steiges:
Der Steig hat 220 m Höhenmeter und 430 m Seillänge.
Mir hat dieser Klettersteig ausgezeichnet gefallen. Er ist wirklich sehr gut gemacht. Die spektakuläre Kulisse mit dem Wasserfall immer im Blick ist nicht leicht zu toppen. Diesen Steig hatte ich schon länger auf meinem Plan, aber ins Ötztal komme ich nun nicht alle Tage ;-)
Welcher Klettersteig ist denn für euch einer der Schönsten, die ihr gemacht habt? Könnt ihr mir eine Empfehlung bzw. einen Tipp für meinen nächsten Besuch im Tirol geben? Schreibt mir doch eure Ideen in die Kommentare. Ich freue mich darauf.
Bis bald
Eure Bine
2 Kommentare
Nur zur Info: bei der rechten (leichteren) Variante kann man das D/E Stück auch (voll gesichert) leicht umgehen, somit muss man für den Steig kein D/E klettern können. Dann übersteigt der Steig nämlich das C der Einstiegswand nicht :)
Hallo Georg,
vielen Dank für die Information.
Weiterhin viel Spaß beim Klettersteig gehen.
Schöne Grüße
Sabine