Klettergebiete gibt es viele, sehr viele sogar. Möglichkeiten zum Klettern findet man auf der ganzen Welt und das tolle an diesem Sport ist es, dass man ihn sehr oft mit Urlaub verbinden kann. Dass uns die Faszination Klettern schon lange begleitet, ist für jeden von euch ersichtlich, oder? Wie ist es nun aber mit den Klettergebieten, in denen wir bisher unterwegs waren? Faszinieren alle oder gibt es besonders tolle Destinationen, an die man immer wieder gerne zurückkehrt? Warum gerade Kalymnos zu so einer Kletterregion gehört und warum wir uns dort so wohlfühlen, möchte ich euch heute zeigen.
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Klettern auf Kalymnos
Kalymnos ist eine kleine Insel in der Ägais und umfasst eine Fläche von ca. 134.500 km². Die Insel zählt ca. 16.000 Einwohner und ist mit der Fähre erreichbar. Es gibt hier zwar einen kleinen Flughafen, aber dieser wir nur national angeflogen. Die meisten Besucher der Insel fliegen die Ferieninsel Kos an und übersetzen dann mit der Fähre auf Kalymnos. Pothia ist der Hauptanlegeplatz der Fähren und auch die Hauptstadt.
Kletterhotspots auf Kalymnos
Die meisten Kletterer reisen von Pothia gleich mit dem Taxi weiter in die Orte Massouri oder Myrties. Hier gibt es unzählige einfach Studios und auch ein paar wenige Hotels. Von Massouri aus erreicht man einen großen Teil der Kletterfelsen bereits zu Fuß. Ein gutes Fortbewegungsmittel auf Kalymnos ist ein Scooter. Vermietstationen gibt es hier viele und es ist ratsam, in der Hauptsaison vorab zu reservieren. Bei Maria rent a car habt ihr einen Absprechpartner der Deutsch spricht, was von großem Vorteil ist.
Große Auswahl an Sektoren in allen Schwierigkeitsgraden
Gerade deswegen, weil es auf Kalymnos eine so große Anzahl von Felsen gibt, findet jeder Kletterer genug Potential, um seinem Hobby zu frönen. Ob man Anfänger oder bereits Fortgeschrittener Kletterer ist, ob man einfache Routen oder vielleicht auch mal in schwierigere einsteigen möchte, dies alles ist hier möglich. Und immer begleitet von einem Blick auf das blaue Meer. In den Klettergebieten sind vielfach leichte und schwierige Routen beieinander, und genau das finde ich auf Kalymnos so toll. Wenn wir mit unseren Kids unterwegs sind, welche sich im 8a Bereich bewegen, ist es für uns äußerst praktisch, wenn es im gleichen Sektor auch mittelschwere und vielleicht leichtere Routen gibt. Denn je nach Verfassung und Trainingszustand klettern wir im Bereich 6a – 7a (Komfortbereich).
Viele Ein- und Mehrseillängen Routen
Jedes Jahr werden die Klettergebiete erweitert, es kommen unzählige neue Routen dazu. Inzwischen findet man hier nicht nur Einseillängen sondern auch Mehrseillängen Routen. Die Absicherung ist perfekt und die Routen werden auch gut gepflegt. Alte und vielleicht rostige Haken werden durch neue ersetzt. Man ist daran interessiert, dass sich die Kletterer hier wohlfühlen. Es inzwischen mehr als 3000 Kletterrouten und Aris Theodoropoulos ist einer der Haupterschliesser der Insel.
Kalymnos Rescue Team
Seit ein paar Jahren gibt es auf Kalymnos das Rescue Team, welches für die Rettung und medizinischen Versorgung bei einem Kletterunfall zur Verfügung steht. Man bedenke, dass auf Kalymnos kein Hubschrauber zur Bergung und zum schnellen Abtransport zur Verfügung steht. Deshalb sind vor allem in den neueren Gebieten die Hakenabstände vor allem in den unteren Teilen der Routen recht eng behakt. Ich bin ja nicht immer so die mutige Klettererin und deshalb schätze ich es sehr, wenn die Haken etwas näher beisammen sind. In den älteren Sektoren muss dann aber doch etwas weiter vom Haken weggeklettert werden.
Wegweiser zu den Felsen – die weißen Marksteine
Wenn ihr die Insel mit dem Scooter oder auch Mietwagen umrundet, dann fallen euch bestimmt die weißen Marksteine auf. Hier sind jeweils die Sektoren beschriftet und die ausgetretenen Wege führen direkt in die Sektoren. Das habe ich so noch in keiner anderen Kletterregion gesehen. Das finde ich richtig gut. So braucht man die Sektoren gar nicht lange zu suchen.
In Masouri trifft man sich…
Massouri in Kalymnos ist wie Arco am Gardasee. Hier trifft man sich nach dem Klettertag in den gemütlichen Tavernen und danach auf ein Bier in den Bars.
In Massouri gibt es unzählige Klettershops, sogar Souvenierläden bieten Kletterausrüstung zum Kauf an. Alle wollen vom Kuchen etwas mitnaschen und so hat sich bereits eine Flaniermeile direkt im Ort von Massouri gebildet. Die Restaurants im Ort sind in der Hauptsaison sehr gut belegt und man muss vorab reservieren, damit man einen Platz im Lieblingsrestaurant bekommt.
Man sieht schon, dass sich die Insel sehr auf den Klettertourismus eingestellt hat. Die Bewohner sind wirklich sehr freundlich und dankbar, dass wir Kletterer hierher kommen.
Auch wenn hin und wieder wirklich viel los ist, so sind die Kletterfelsen, welche ein wenig weiter entfernt sind (und auch etwas längere Zustiege haben) eher ruhig. Man kann sich selbst aussuchen, ob man den Trubel oder etwas mehr Ruhe beim Klettern möchte.
Ausflug auf die Nachbarinsel Telendos
Was ich auch noch total lässig finde ist ein Ausflug auf die Nachbarinsel Telendos. Auch hier haben die Erschließer der Kletterrouten perfekte Arbeit geleistet, denn auch Telendos bietet unglaublich tolle Klettersektoren. Ihr erreicht die wirklich kleine Insel mit einem kleinen Boot vom Hafen in Myrties aus.
Auf Telendos gibt es ein paar wenige Restaurants. Von hier aus habt ihr dann aber einen wunderschönen Blick – vor allem am Abend, wenn die letzten Sonnenstrahlen auf die gegenüberliegenden Orte Massouri und Myrties treffen.
Die legendären Sonnenuntergänge
Was hier auf Kalymnos auch immer wieder einzigartig ist, sind die wunderschönen Sonnenuntergänge.
Jeden Abend verfärbt sich die Sonne blutrot und versinkt am Horizont. Die Farben am Himmel sind jedes Mal wieder faszinierend. Wenn wir hier sind, genießen wir dieses Schauspiel und sitzen glücklich am Strand und sind einfach rundum zufrieden.
In dieser Kletterdestination habe ich das Gefühl, dass ich wirklich lange bleiben könnte. Kalymnos hat mein Herz im Sturm erobert und hier könnte ich mir gut vorstellen, mehrere Monate zu verbringen. Es ist einfach das ganze Ambiente, die unglaubliche Auswahl an Kletterrouten für wirklich jeden, das gute Essen in den griechischen Tavernen, die Dankbarkeit der Einwohner, die unvergesslichen Sonnenuntergänge, einfach eine Kletterinsel wie man es sich vorstellt. Für mich jedenfalls ist es so.
Jedes Mal wenn ich die Rückreise mit der Fähre antrete, schaue ich wehmütig zurück und möchte eigentlich nicht gehen, sondern bleiben. Die ganze Insel ist für mich einfach ein Platz zum Glücklich sein.
Nun freue ich mich bereits schon auf unseren nächsten Besuch, der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.
Wenn ihr Lust habt, dann kann ich euch meine vielen Beiträge über Kalymnos empfehlen und das sind diese hier:
- Kalymnos – Ketterdestination Nummer 1 und unser Versprechen
- Kalymnos – das Kletterparadies
- Klettern auf der griechischen Insel Kalymnos – Teil I
- Klettern auf der griechischen Insel Kalymnos – Teil II
- Klettern auf der griechischen Insel Kalymnos – Teil III
- Hotel Elena Village – mein Lieblingshotel auf der griechischen Insel Kalymnos
Nun lasse ich aber meine Bilder sprechen….
Alles Liebe
Eure Bine