Während unseres Roadtrips durch Apulien haben wir auch einen Abstecher in die Höhlenstadt Matera und nach Pietrapertosa gemacht. Matera ist vielen von euch sicherlich bekannt. Durch die Höhlensiedlungen – den sogenannten Sassis – und durch den neuesten James Bond Film “Keine Zeit zu sterben” – ist der Ort Matera sehr bekannt geworden. Bis vor Kurzem blieb diese italienische Stadt von den großen Touristenmassen verschont. Dies änderte sich jedoch mit dem neuesten James Bond Film.
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Matera – die Höhlenstadt in Basilikata
Wo befindet sich Matera und wie kommt man hin?
Matera befindet sich in der Region Basilikata im Süden Italiens und liegt auf einem Karstplateau oberhalb des Tals der Gravina di Matera (400 m über dem Meeresspiegel).
Am einfachsten erreicht man die Höhlenstadt mit einem Auto. Matera liegt ca. 30 Kilometer nördlich der Küste am Mittelmeer. Die Entfernung von Bari beträgt ca. 70 Kilometer und von Brindisi aus müsst ihr mit ca. 140 Kilometern rechnen.
Wir haben diesen Ort im Zuge unseres Roadtrips durch Apulien und Basilikata besucht. Unsere Anreise erfolgte mit dem Flugzeug von Memmingen nach Brindisi und von hier aus ging es mit dem Mietwagen weiter. Alle Informationen zu unserem Roadtrip gibt es in einen gesonderten Beitrag in Kürze.
Zur Information: Die Altstadt könnt ihr mit dem Auto nicht besuchen, bzw. nur mit einer ZLT “zona traffico limitato” Bewilligung erreichen. Außerhalb der Altstadt gibt es Parkplätze und auch Tiefgaragen. Wir haben nahe der Altstadt einen Parkplatz gefunden.
Auch interessant: Beim Lösen eines Parktickets ist zusätzlich zum Kennzeichen auch die Parkplatznummer am Parkscheinautomat einzugeben. Die App Easy Park wird hier akzeptiert.
Wissenswertes über Matera
Matera gilt als eine der ältesten Siedlungen der Welt. Bereits 251 v. Chr. wurde die Stadt als Matheola gegründet. Die ersten Aufzeichnung einer Besiedelung führen in die Jungsteinzeit. Im Jahr 938 wurde der Ort von den Sarazenen zerstört. Der Aufstieg des Ortes unter dem normannischen Königssitz erfolgte im Jahr 1043. Später gelangte der Ort in den Machtbereich verschiedener lokaler Adliger.
Die Höhlenwohnungen galten als nationale Schande und wurden 1954 geräumt. Die dort Lebenden Menschen (ca. 20.000) wurden in die neu errichteten Stadtteile La Martella, Venusio, Borgo Picciano A und Borgo Picciano B umgesiedelt.
In den1980er-Jahre erkannte man den kulturhistorischen Wert der Höhlen-Altstädte. Die Häuser wurden nun saniert und 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Attraktiven Eigentumswohnungen, Souvenirgeschäfte, Wirtshäuser, Hotels und Museen zieren nun diesen Teil der Altstadt.
Bereits im 16. Jahrhundert wurde eine riesige Höhle angelegt, welche 5 Millionen Liter Regen- und Quellwasser sammeln kann. Die öffentlichen Brunnen werden über diese Zisternen versorgt. Du kannst dich in Palombaro lungo in den Untergrund von Matera begeben und diese besichtigen.
TIPP: Wenn ihr in Matera seid, dann solltet ihr die Stadt unbedingt zu Sonnenaufgang oder zum Sonnenuntergang besuchen.
Übernachtungen in Matera
Typisch für diese Stadt sind die Übernachtungen in einer Höhle. Wir haben in der Residence San Pietro Barisano übernachtet und es war ein einmaliges Erlebnis. Man muss wissen, dass die Luftfeuchtigkeit in einer Höhlenübernachtung etwas höher ist. Zudem haben diese Unterkünfte meist keine Fenster.
Wanderungen in Matera
Eine sehr beliebte Wanderung führt über den steil abfallenden Weg von der Piazza Santa Lucia alla Civita und führt auf durch das Flußtal Gravina auf die andere Seite zur Hängebrücke Ponte Tibetano della Gravina, die den Fluss überspannt. Diese Wanderung kann auch in entgegengesetzter Richtung gemacht werden. Dann startet sie vom Centro Visite Jazzo Gattini über verschiedene Wege über die Hochebene. Der Weg führt an zahlreichen Kirchen vorbei, die in die Felsen gebaut sind.
Tipp: Informationen zu einer Rundtour findet ihr auf Bergfex
Ausflugsziel – Pietrapertosa
Unweit von Matera entfernt befinden sich die Lukanischen Dolomiten. Dieses Gebirge liegt in der italienischen Region Basilikata und zum Teil im lukanischen Apennin. Die Lukanischen Dolomiten erstrecken sich von der Hochebene bei Castelmezzano bis nach Pietrapertosa. Pietrapertosa ist ein kleines Dorf mit ca. 1.000 Einwohnern. Das ganze Dorf ist umgeben von Steintürmen und liegt auf 1.088 m. über dem Meeresspiegel. Es ist das höchste Dorf von Basilikata.
Wanderung zum Castello Nomanno
Direkt im Ort Pietrapertosa führt eine kurze Wanderung zum Castello Nomanno. Über den steilen Weg mit vielen Stufen erreicht ihr das Castello in ca. 20 -30 Minuten. Der Aufstieg kann in den Sommermonaten recht schweißtreibend sein. Leider war bei unserem Besuch das Schloss geschlossen. Den Rückweg haben dann über die andere Seite gemacht. Hier passiert man die Cappella di San Cataldo.
TIPP: Ein weiteres Highlight ist die Zip Line Il Volo Dell’Angelo welche von Pietrapertosa über das Tal nach Castelmezzano führt. Wer Abenteuer sucht, der ist hier bestimmt richtig. Auch die Zip Line war noch nicht geöffnet.
Und nun zeige ich euch ein paar Impressionen der Wanderung zum Castello!
Basilikata mit der Stadt Matera und Pietrapertosa haben uns richtig begeistert. Wir haben so etwas im Süden von Italien nicht erwartet und sind sehr positiv überrascht worden.
Ward ihr schon mal in dieser Region und wie hat es euch gefallen? Was könnt ihr noch für sehenswerte Orte in der Region empfehlen? Ich bin gespannt.
Wie unsere Reise im gesamten verlaufen ist, das zeige ich euch bald in einem der nächsten Beiträge.
Bis dahin
Eure Bine